Am 26. November 2025 stand der Deutsche Bundestag im Zentrum heftiger politischer Debatten. Die Generaldebatte wurde von kontroversen Auseinandersetzungen zur Russland-Politik geprägt, während gleichzeitig bedeutende wirtschaftliche Warnungen und diplomatische Entwicklungen die politische Agenda bestimmten. Die Diskussionen offenbarten tiefe Gräben zwischen den Parteien bezüglich der außenpolitischen Ausrichtung und der Unterstützung für die Ukraine.
Wirtschaftliche Herausforderungen und internationale Perspektiven
Der Internationale Währungsfonds richtete alarmierende Worte an die deutsche Wirtschaft. Die IWF-Ökonomen prognostizieren für 2026 und 2027 zwar eine bescheidene Erholung, warnen jedoch eindringlich vor einer anhaltenden Wirtschaftsflaute. Ohne umfassende strukturelle Reformen bleiben die Wachstumsaussichten mittelfristig düster. Positiv bewerteten die Experten die geplante Lockerung der Schuldenbremse.
Die angespannte wirtschaftliche Lage führte auch zu Spannungen innerhalb der Unternehmensverbände. Beide Unternehmen, sowohl der Wuppertaler Hausgerätehersteller Vorwerk als auch die Drogeriemarktkette Rossmann, kündigten ihre Mitgliedschaft im Familienunternehmer-Verband. Der Grund : die zunehmende Offenheit des Verbandes gegenüber der AfD, die von den ausgetretenen Mitgliedern nicht mitgetragen wird.
| Bereich | Entwicklung | Zeitraum |
|---|---|---|
| IWF-Prognose Deutschland | Leichte Erholung erwartet | 2026-2027 |
| Ukraine-Hilfen | 11,5 Milliarden Euro | Angekündigt |
| Christen in der Türkei | Etwa 100.000 unter Polizeischutz | Aktuell |
Russland-Politik und Ukraine-Unterstützung im Fokus
Im Zentrum der parlamentarischen Auseinandersetzungen stand die Beziehung zu Russland. Der Bundeskanzler unterstrich die Bewahrung der Freiheit als Kernprinzip seiner Regierungsarbeit und kündigte weitere Finanzhilfen für die Ukraine in Höhe von 11,5 Milliarden Euro an. Diese Position stieß auf unterschiedliche Reaktionen im Parlament.
Die AfD präsentierte einen umfassenden Zwölf-Punkte-Plan, der folgende Schwerpunkte umfasst :
- Wiederbelebung der Kernkraftwerke in Deutschland
- Wiederaufnahme des Handels mit Russland
- Schließung der deutschen Grenzen
- Neuausrichtung der Energiepolitik
Unionsfraktionschef Jens Spahn formulierte scharfe Kritik an der AfD und bezeichnete die Partei als „fünfte Kolonne“ Moskaus. Diese Aussage verdeutlichte die tiefen ideologischen Differenzen zwischen den demokratischen Parteien und der AfD bezüglich der außenpolitischen Strategie.
Die Ukraine selbst sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert. Eine Umfrage ergab, dass etwa ein Viertel der jungen Ukrainer das Land verlassen möchte. Militärexperten kritisierten Präsident Selenskijs Entscheidung, Männer zwischen 18 und 22 Jahren ausreisen zu lassen, scharf. Im Abwehrkampf gegen Russland fehlen bereits jetzt Soldaten.
Diplomatische Initiativen und internationale Spannungen
Besondere Empörung löste ein Telefonat zwischen Trumps Sondergesandtem Witkoff und dem Putin-Berater Uschakow aus. Witkoff hatte den Kreml-Diplomaten um Vorschläge für einen gemeinsamen Friedensplan gebeten, was in Washington heftige Kritik an der US-Regierung auslöste. Diese Initiative wirft Fragen über die tatsächliche Positionierung der USA auf.
Die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin Matwijtschuk äußerte sich zur aktuellen Situation. Sie warnte davor, dass ein Frieden, der Russland lediglich eine Atempause verschafft, keine dauerhafte Lösung darstelle. Die Frage nach der Verhandlungsbereitschaft der ukrainischen Bevölkerung bleibt umstritten.
Parallel dazu begann Papst Franziskus seine Reise in die Türkei und den Libanon. In beiden muslimisch geprägten Ländern leben christliche Minderheiten unter schwierigen Bedingungen. Nach den jüngsten Attentaten auf eine katholische Kirche stehen etwa 100.000 Christen in der Türkei unter Polizeischutz. Der Vatikan kündigte zudem an, dass Latein seinen exklusiven Status als alleinige Amtssprache verliert.











