Wir brauchen dringend mehr Zuwanderer“ – Diese VW-Chefin schockiert Deutschland

Von: Katrin
Veröffentlicht am: 27.11.2025
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Volkswagen-Betriebsratschefin fordert mehr Zuwanderung für Deutschland

Die Diskussion um Wirtschaftsmigration in Deutschland hat durch Aussagen von Daniela Cavallo, Betriebsratschefin bei Volkswagen, neuen Aufwind erhalten. Während eines deutsch-italienischen Staatstreffens in Berlin äußerte sich die Gewerkschaftsvertreterin deutlich zur aktuellen Arbeitsmarktsituation und plädierte für verstärkte Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte. Ihre Stellungnahme erfolgte im Begleitprogramm des Besuchs von Italiens Präsident Sergio Mattarella bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 18. November.

Fachkräftemangel als zentrale Herausforderung der deutschen Industrie

Daniela Cavallo vertritt als Vorsitzende des Gesamt- und Konzernbetriebsrats rund 600.000 Beschäftigte des Volkswagen-Konzerns. In ihrer Funktion betonte sie gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa den enormen Bedarf an Zuwanderern, den Deutschland aufgrund fehlender Fachkräfte habe. Die Betriebsrätin verwies darauf, dass bei VW bereits über 100 verschiedene Nationalitäten zusammenarbeiten würden.

Nach ihrer Einschätzung spiele die Herkunft der Mitarbeiter keine Rolle mehr. Entscheidend sei vielmehr die gemeinsame Arbeitsleistung, die erbracht werde. Diese Haltung spiegelt die Realität in zahlreichen deutschen Großunternehmen wider, wo internationale Teams längst zum Alltag gehören. Cavallo äußerte gleichzeitig erhebliche Sorge bezüglich des politischen Klimas in Deutschland und kritisierte scharf das Erstarken der AfD.

Ihrer Analyse zufolge stehe der Aufstieg dieser Partei in direktem Zusammenhang mit massiven Arbeitsplatzverlusten in der Automobilindustrie und anderen Wirtschaftszweigen. Zahlreiche Arbeitnehmer, darunter auch Menschen mit Migrationshintergrund, fürchteten um den hart erarbeiteten Wohlstand. Diese Ängste resultierten aus dem strukturellen Wandel der Branche und den damit verbundenen Stellenstreichungen.

WirtschaftsverbandPosition zur ZuwanderungZahlenangaben
BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie)Befürwortet verstärkte Arbeitsmigration1,73 Millionen unbesetzte Stellen
Deutsche Großkonzerne (BASF, BMW, Siemens, Deutsche Bank)Warnen vor Extremismus und Populismus200.000-400.000 zusätzliche Fachkräfte jährlich nötig

Klare Positionierung der Wirtschaftsverbände und Konzerne

Cavallos Aussagen fügen sich nahtlos in eine breite Bewegung deutscher Wirtschaftsführer ein. Seit Monaten fordern Unternehmensverbände öffentlich eine verstärkte Arbeitsmigration und positionieren sich gegen rechtspopulistische Tendenzen. Siegfried Russwurm, Präsident des einflussreichen BDI, bezeichnete die AfD 2024 als wirtschaftsschädlich und rufschädigend für den Standort Deutschland.

Volkswagen selbst hatte bereits erklärt, dass die Ziele dieser Partei den grundlegenden Unternehmenswerten fundamental widersprächen. Anfang Mai 2024 veröffentlichten führende Konzerne eine gemeinsame Stellungnahme :

  • Ausgrenzung, Extremismus und Populismus gefährden Deutschlands Attraktivität als Wirtschaftsstandort
  • Unternehmen sind auf qualifizierte und diverse Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen
  • Die demografische Entwicklung erfordert strukturelle Zuwanderung in den Arbeitsmarkt
  • Internationale Fachkräfte tragen wesentlich zur Innovationskraft bei

Gesellschaftliche Polarisierung zwischen Wirtschaft und Wählerschaft

Die Äußerungen der VW-Betriebsratschefin verdeutlichen eine fundamentale Spaltung in der deutschen Gesellschaft. Während Wirtschaftsvertreter und Teile der Arbeitnehmervertretungen für eine strukturelle Wirtschaftsmigration eintreten, wendet sich ein wachsender Teil der Bevölkerung rechtspopulistischen Positionen zu. Im Kontext der Industriekrise entwickelt sich die Migrationsfrage zum zentralen Machtkonflikt.

Auf der einen Seite stehen Unternehmen, die für wirtschaftliche Öffnung plädieren und vor Fachkräftemangel warnen. Auf der anderen Seite artikulieren Wähler Bedenken hinsichtlich wirtschaftlicher und sozialer Souveränität. Dieser Konflikt prägt zunehmend den politischen Diskurs und könnte die kommenden Wahlen entscheidend beeinflussen. Die Automobilindustrie steht dabei symbolisch für diese Zerreißprobe zwischen globaler Wettbewerbsfähigkeit und nationalen Interessen.

Katrin

Katrin ist eine deutsche Journalistin und Autorin, die sich auf aktuelle Nachrichten, gesellschaftliche Trends und internationale Entwicklungen spezialisiert hat. Mit ihrem analytischen Blick und einer klaren, präzisen Schreibweise gelingt es ihr, komplexe Themen verständlich aufzubereiten und ihren Leserinnen und Lesern neue Perspektiven zu eröffnen. Seit über einem Jahrzehnt arbeitet sie für verschiedene Online-Medien und gilt als verlässliche Stimme im modernen Nachrichtenjournalismus. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Einordnung globaler Ereignisse und deren Auswirkungen auf den Alltag.

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